Als wir noch Urlaub hatten, sind wir sofort am nächsten Tag losgefahren. Jetzt ist es anders. Freilich, wir haben uns von den Eltern und Töchtern verabschiedet. Aber irgendetwas hat uns noch zurückgehalten. Der Sprung in die große Freiheit? Dann haben wir uns doch zusammen gerauft, den Kühlschrank leer gemacht, Essen und Kleider eingeladen und sind am 2. Oktober losgefahren.
Wir lassen es langsam angehen und besuchen unsere Lieblingsplätze der letzten Jahre. Die erste Station ist Buching nahe Füssen im Allgäu. Peter hat hier von 19 Jahren das Gleitschirmfliegen gelernt. Auch heute sind viele Schüler am Startplatz des Buchenbergs. Ob des herbstlichen Wetters mit wenig Thermik ist der Flug kurz, doch der Genuss groß.
Die Fahrt geht am nächsten Tag weiter über das Tannheimer Tal ins wildromantische Lechtal. Der Herbst hat die Bäume schon gelb eingefärbt.
Auf der Jöchelspitze kommt der Wind manchmal in Böen von Süden, nur föhnig oder doch schon Föhn? Peter verzichtet auf einen Flug und belässt es beim Parawalking, einer neuen Trendsportart. (In den 60ern ist auch jeder Zehnte mit dem Surfbrett am Autodach herumgefahren, ohne jemals damit das Wasser zu quälen.)
Am Sonntag ändert sich das Wetter. Ab dem Flexenpass beginnt der Regen, die Berge verschwinden in den Wolken. (In Südfrankreich retteten gestern Hubschrauber Wohnmobilisten von den Dächern ihres rollenden Heimes.) In Samnaun nutzen wir die Steuerfreiheit, um unseren Dicken mit Diesel (der Liter kostet 97 Cent) zu versorgen. Im Unterengadin warten wir das Regenende ab (schön Zeit zu haben) um dann im Oberengadin bei Sankt Moritz wieder die Sonne genießen zu können. Die Berge sind bereits mit dem ersten Neuschnee überzuckert.
Leider ist hier oben das freie Campen verboten; man lebt ja von den gutbetuchten Touristen. So schlängeln wir uns den kurvenreichen Malojapass hinunter und finden hinter der Grenze zu Italien ein ruhiges Plätzchen für die Nacht.
Die weitere Reise nach Portugal soll uns vorbei am Comer See zum Lago Maggiore bringen. Ihr seid gerne eingeladen, uns weiter zu begleiten.
Jetzt ist es aber Zeit geworden. Seit Tagen schaue ich: Wo steht der nächste Reisebericht? Endlich. Und dann auch noch solche Fotos – bis ins Unterengadin. Wir wünschen Euch eine schöne Reise nach Portugal und sind gespannt auf jeden neuen Eintrag. Und wir sind gespannt, wann die Urlaubsfahrt möglicherweise in eine andere Phase des Seins übergeht. Und ob man das auch Euren Zeilen entnehmen kann. Macht es gut und gute Reise. Reise nach Portugal, Reise zu Euch, Reise als Reise?
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