Der Herbst meint es gut mit uns. Die angenehm kühle und klare Luft, der blaue Himmel, das Licht der tiefstehenden Sonne modelliert Licht und Schatten, die Bäume lassen ihre gelben und roten Farben leuchten und nachts wacht der Sternenhimmel über uns.
Peter nutzt den letzten Tag in Saint-André-les-Alpes um den PIC DE CHAMATTE zu besteigen. Nachdem er es fliegerisch nicht schafft, muss er halt hinauf laufen. Schnell geht es durch den herbstlichen Wald auf die Anhöhe, bis zum Gipfel zieht sich der Weg noch über drei Kilometer. Mitten durch eine Herde mit mindestens 1 500 Schafen geht es langsam dem Ziel mit tollem Rundblick entgegen. Susanne verwöhnt Peter mit Suppe und Tandoori-Huhn. Spätestens dann sind bald alle Mühen vergessen.
Dann verlassen wir Saint-André. Der oberen VERDON entlang erreichen wir COLMARS. Unsere obligatorische Kneipe ist im Schatten. So genehmigen wir uns den Pastis am anderen Ende des beschaulichen Örtchens in der Sonne. Der Skiort ALLOS ist natürlich um diese Jahreszeit verlassen. Den COL D’ALLOS hinauf schlängelt sich die enge und kurvenreiche Straße, nur zugelassen bis 3,5 t. Gottseidank kommen wenige Fahrzeuge auf der oft einspurigen Straße entgegen. Genauso eng und kurvenreich geht es hinunter nach BARCELONNETTE. Die Kühe werden ins Tal getrieben. Gerade noch rechtzeitig kommen wir vorbei, denn dann wäre der einzige Kuhtrail wohl die Straße nach BARCELONNETTE gewesen und wer weiß wie lange wir dann unterwegs gewesen wären. Und die wie unser Dicker danach ausgesehen hätte.
Entlang der L’UBAYE erreichen wir den Stausee LAC DE SERRE-PONCON gegenüber von SAINT-VINCENT-LES-FORTS. Obwohl dem See wohl einige Meter fehlen, ist der Übernachtungsplatz ganz in Ordnung. Eben starten die Gleitschirmflieger. Manche queren den See und schrauben sich hoch hinauf in den strahlend blauen Himmel.
Nachdem es bis GAP, dort muss unser Dicker am Montag in Kurzzeitpflege, nicht mehr weit ist, bleiben wir am See. Dem Ufer entlang schleichen wir auf den einsamen Straßen. Die vielen, nun verlassenen, Campingplätze und Freizeitmöglichkeiten lassen auf regen Tourismus im Sommer schließen. Am Straßenrand „liegen“ die LES DEMOISELLES COIFFÉES: Erdpyramiden. Peter steigt den steilen Weg hinauf zu den bizarren Säulen, die von großen Steinen bedeckt sind.
Am Montag schrillt wie in alten Zeiten um 6 Uhr der Wecker. Es ist stockdunkel und nebelig als wir losfahren. Natürlich sind wir um 7 Uhr zu früh dran. Die Mitarbeiter der VW-Niederlassung kommen alle Punkt 8 Uhr. Aber wie vorangekündigt, ist unser Dicker um 10 Uhr wieder heil.
Das geschäftige GAP lassen wir schnell hinter uns. Nachdem wir die Strecke ja schon kennen, die Ehrenrunde schließt sich, fahren wir flott die Schnellstraße bis LARAGNE.
Und dann freuen wir uns auf die LES GORGES DE LA MÈOUGE. Zwar ist das Wasser zum Baden zu kalt. Doch die schräg stehende Sonne und die bunten Bäume schaffen faszinierende Blicke. An vielen Stellen bleiben wir staunend stehen. Über einsame Straßen und durch bunte Wälder am Flüsschen entlang eilen wir SEDERON entgegen.
Peter will das ruhige Herbstwetter für einen ruhigen Gleitflug nutzen. Vom Landeplatz des MONTAGNE DE BUC wandert er die 500 Höhenmeter steil hinauf zum Gipfel. Hier oben bietet sich wieder eine Rundumsicht, natürlich auch zum MONT VENTOUX, dem Schrecken der Fahrer der Tour de France. Heute währt der Flug nicht so lange wie schon einige Mal zuvor, als Susanne und französische Fliegerbekannte stundenlang warteten und halb verhungerten, weil er unbedingt als Letzter Landen wollte.
Der Mont Ventoux im Abendlicht: unser nächstes Ziel auf dem Weg zum Gorges de Ardèche.
wunderschöne Bilder und bei der tollen Beschreibung fühlt man sich „mit im Gepäck“ 🙂
LikeLike