In LA SEU D’URGELL erwartet uns die romanische CATEDRAL DE SANTA MARIA. Der Zugang zur Kirche gestaltet sich etwas schwierig. Während die Einheimischen durch das Portal das Kirchenschiff betreten können, bezahlen wir erst einmal 3 €. Dennoch ist nur ein kurzer Blick in die Kirche möglich. Der barsche Messner erklärt irgendetwas auf Katalanisch; wir verstehen nur Spanisch. Ach ja, wir sind so nebenbei in Spanien angekommen, besser im spanischen Katalonien.
Und dann „müssen“ wir ja nach ANDORRA. Brrr … finster, alles schwarz: die Häuser, die Dächer, die Berge, selbst der Himmel, aus dem es in Strömen regnet. Die Spritpreise für unseren Dicken und uns sind in Ordnung. Doch Peter bekommt mangels Parkplatz keine Jeans. Wir kommen nicht einmal zu einem Erinnerungsfoto. So, zurück zur spanischen Grenze, die ja besetzt ist. Wir befinden uns schließlich an der Außengrenze der EU. Nach dem der Zöllner seine absolut internationale Ausbildung mit Bravour bestanden hat, darf er auch unseren Dicken durchsuchen. Auf einer extra Spur für Womos und Lastwagen wartet er mit ernstem und wichtigem Gesichtsausdruck. Nach einem kurzen Blick auf unser Nummernschild schallt uns ein Schwall Katalanisch in ungeheurer Geschwindigkeit entgegen. Nicht, dass wir es langsamer verstanden hätten. Dann ein kurzes „oubenbagg“. Nachdem der nette Grenzbeamte zusehends ungeduldiger wird, begreifen wir das vermutlich katalanisch eingefärbte Englisch. Bei uns freundlichen Franken würde es sich so anhören: „A geh, sins doch mal so ned und machens die hindere Dür auf, ich mechd schaun, ob sie a ned schmuggeln dädn.“ Nach getaner Arbeit:“ So bassd scho. Edzedla schau mer uns des Womo ano vo inner an. Als baleddi. Dangge und jedzedla kennds gern weiderfahrn. Kommds bald wieder.“ Nachdem sich das Öffnen der Hecktür wegen der Befestigung für unseren Kleinen etwas langwierig gestaltet, klettert der Spanier tatsächlich auch noch ins Innere. Befingert Schlafsack und Handtücher; und findet unsere Schmuggelware dennoch nicht. Wie lange der Gute abends braucht, bis er seine Mimik und Gestik wieder im Griff hat, wollen wir nicht ergründen. Hoffentlich bleibt da auch nichts zurück.
Auf den nächsten 60 km durch die Berge und über den Pass BÓIXOLS kommen uns gerade zwei Autos entgegen. Der Regen nimmt zu, die Wolken hängen tief.
Weiterfahren lohnt sich wirklich nicht mehr. Kurz vor TREMP finden wir etwas abseits der Hauptstraße bei SUTERRANYA ein Plätzchen für die Nacht. Nach einer sternenklaren Nacht weckt uns die Sonne. Wie das nach dem Regen gut tut. Aber wir wollen nicht jammern, hatten wir bisher gerade mal drei oder vier Regentage.
In TREMP sind wir zu früh beim Supermarkt. Er öffnet pünktlich um 8:30 Uhr. Es gibt in Spanien alles, was wir gerne haben. Und entgegen aller Reiseführer sogar frisches und knuspriges Baguette. Na, dann kann ja gar nichts mehr schief gehen.
Vorbei am Stausee PANTA DE TERRADETS und durch die Schlucht des NOGUERA PALLERESA besuchen wir das Fluggebiet von ÀGER. Ein großer Landeplatz, eine lange Kante und viele Startplätze sorgen für gute Bedingungen. Doch leider geht auch heute das Fliegen nicht.
Wieder zurück in TREMP biegen wir in die Berge nach Westen ab. Die gute und breite Straße windet sich die Berge hinauf. Unzählige Greifvögel kreisen in der Thermik, halten die Flugregeln nicht ein und verschwinden sogar in den Wolken. Die letzten Sonnenstrahlen nutzen wir für die Mittagsrast.
Kurz vor PUENTE DE MONTANANA finden wir ein lauschiges Plätzchen. Lange sitzen wir im Eingang unseres Dicken und bewundern die Abendstimmung. Am Horizont leuchtet ein kleiner Streifen blauen Himmels.
Am nächsten Tag ist uns nach dem morgendlichen Nebel die Sonne wieder holt. Entlang des Flusses NOGUERA RIBAGOCANA und seinem langen Stausee fahren wir nach Norden.
Kurz vor CASTEJÓN DE SOS ist der Blick frei auf die ersten Schneeberge der Pyrenäen.
Die Schlucht des RIO ÉSERA zieht sich einige Kilometer hin. Mal ist fast nur Platz für die Straße, dann weitet sich das Tal wieder. Über den steilen Wänden kreisen wieder unzählige Greifvögel in großer Höhe. Wie mag die Thermik im Frühling hier abgehen.
In AINSA bummeln wir über den großen Platz und zwischen den wenigen Straßen. Da das Städtchen so „schön“ herausgeputzt ist, hat es eine eher touristische Atmosphäre. Für unseren Pastis suchen wir uns ein schöneres Fleckchen.
Kurz hinter ESCALONE führt die Straße hinauf auf eine kleine Hochfläche. Bei LASPUNA parken wir unseren Dicken unter einer Eiche.
Ein Schäfer hat seine liebe Mühe mit seinen Schafen. Sein kleiner Hund hat da die Herde viel besser im Griff. Wir fühlen uns wie auf einem Aussichtsbalkon, gegenüber spitzen immer wieder die weiß glänzenden Bergspitzen durch die Wolken.