Plötzlich auf Sizilien

Nach den vielen sonnigen Tagen mit dem heftig wehenden Scirocco, der aus dem Süden warme Luft heranschaufelte und das Thermometer auf sommerliche 220 steigen ließ, zieht aus Westen kalte Luft heran. Unterhalb des CAPO VATICANO konnten wir noch im azurblauen Meer baden, doch am nächsten Morgen war der Himmel mit dunklen Wolken überzogen. SIZILIEN, das wir das erste Mal sehen, lässt sich am Morgen im Dunst nur erahnen.

Am nächsten Tag kurven wir auf den MONT SANT’ELIA, der mit seinen 600 m über den Meer ein tolles Panorama bietet. Nach ein paar wenigen aber dennoch hoffnungsvollen Sonnenstrahlen mischen sich kalte und warme Luftmassen zu einem heftigen Gewitter. Schnell ziehen die Wolken vom nahen SIZILIEN herüber. Land, Wolken, Regen und Meer verschwimmen in blaugrauen Tönen. Blitze erhellen die gesamte Nacht über den Himmel. Wenn Thors Hammer in unmittelbarer Nähe einschlägt, vibriert die Luft.

Die halbe Nacht hat sich das Gewitter noch ausgetobt, doch am Morgen lassen sich schon wieder die ersten blauen Fleckchen am Himmel blicken. Wir fahren von unserem Schwalbennest wieder hinunter an die Küste nach BAGNARA CALABRA. Am Straßenrand verkaufen Frauen von ihren kleinen Wägelchen weg fangfrische kleine Thunfische. Wir erstehen ein mittelgroßes Exemplar für 3, €, das bereits mittags in die Pfanne wandert und einfach mit Salz und Olivenöl herrlich schmeckt. Nachmittags locken uns die letzten Sonnenstrahlen an die STRASSE VON MESSINA. Vorbei an dem hübschen SCILLA mit seinen zu engen Gassen kommen wir nach VILLA SAN GIOVANNI. Hier sind es nur 3 Kilometer über das Wasser nach MESSINA und SIZILIEN. Große Containerschiffe, Lotsenbooten folgend, fahren gemächlich vorbei, Auto- und Zugfähren bringen ihre Fracht im Stundentakt vom Festland auf die Insel und zurück. Am Abend glitzert das Lichtermeer vom gegenüberliegenden SIZILIEN, dem nächsten Ziel unserer italienischen Reise.

Dann geht es ganz schnell: kurze Fahrt zum Hafen, Ticket für stolze 59,- € gelöst, sofort auf die Fähre gelotst und über die STRASSE VON MESSINA geschippert. So stehen wir schon nach einer knappen Stunde nach dem Aufwachen auf sizilianischen Boden. Wir entscheiden uns für die Umrundung der Insel gegen den Uhrzeigersinn und biegen rechts zur Nordküste ab. In dem kleinen Ort SAN SABA finden wir an der geruhsamen Promenade ein schönes Fleckchen. Die Sonne verschafft sich wieder Platz am Himmel, erst gegen Abend überzieht sich das Firmament zur Freude des Fotografen, mit stimmungsvollen Wolken und bringt erst abends wieder ein paar Regentropfen. Männer landen mit ihren kleinen Booten, bugsieren sie in Eisengestelle und ziehen sie mittels einem Motor auf den Kieselstrand. Jungs haben ihren Spaß mit Böllern und Pfennigkrachern. Am Horizont erheben sich die LIPARISCHEN INSELN und der STROMBOLI aus dem Dunst, auf einer langen Landzunge leuchten die ersten Lichter von MILAZZO, das wir wohl morgen besuchen werden.

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