Fiumare d’Arte: Devozione alle Bellezza

Der Kunstmäzen und Bauunternehmer Antonio Presti lud Künstler ein, rund um das Tal des FIUME DI TUSA den imposanten Skulpturenpark „Flussbett der Kunst: Widmung an die Schönheit“ zu schaffen. Wir beginnen den Rundkurs beim blauen Fenster, dem „MONUMENTO AD UN POETA MORTO“ (Monument an einen toten Dichter), das den Blick auf das Meer und in den blauen Himmel umrahmt. Ein paar Kilometer weiter steht im weiten Flussbett des FIUME DI TUSA ein achtzehn Meter hohes Kunstwerk mit dem rätselhaften Namen „LA METERIA POTEVA NON ESSERCI“ (Die Materie konnte nicht dort sein). Mittlerweile ist der schwarzweise Koloss von der riesigen Autobahnbrücke eingerahmt. Dann hangeln wir uns über unendliche Serpentinen hoch hinauf nach MOTTA D’AFFERMO und zur blauen Welle „ENERGIA MEDITERRANEA“ (Mediterrane Energie). Das leuchtet ein: auch wir haben gleich viel mehr Energie, wenn sich ein blauer Himmel über blauen Wellen wölbt. Dann wird es straßentechnisch recht abenteuerlich. Ganze 400 Höhenmeter schlängelt sich das Weglein durch uralte Olivenhaine hinunter. Zum Schluss haben wir die Wahl zwischen steiler Rampe und weiteren Kilometern auf noch engerer und steilerer Straße. Wir wählen die erste Alternative. Unser Dicker quält sich mit rutschender Kupplung hinauf zum dritten Kunstwerk, der PIRAMIDE 380 PARALLELO. Hoch über dem TUSA-TAL erhellt die Sonne zur Sommersonnenwende durch eine Röhre das Innere der rostroten Pyramide. Uns steht leider das Gegenteil bevor, in ein paar Tagen ereilt uns der kürzeste Tag des Jahres.

Der Initiator Presti sprach den Bau der Skulpturen nur mündlich mit den Bürgermeistern ab, prompt erhielt er vom Staat einen Strafbefehl wegen „Verletzung der Bauvorschriften“, das auf Sizilien und in Sichtweite von Hunderten illegal gebauter Villenkomplexe, um die sich bisher kaum eine Behörde ernsthaft gekümmert hat. Neben der angedrohten Haftstrafe sollten die Kunstwerke vollständig abgerissen werden. Doch Presti erhielt vielfältige Unterstützung, verhinderte der Skulpturenpark bisher das Flusstal doch auch vor weiteren wilden Bauprojekten. Nach einigen Prozessen über einige Instanzen zeigten sich die Behörden nach immerhin zehn Jahren einsichtig.

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