Die Sonne strahlt von einem blauen Himmel und verwöhnt uns mit angenehmen sommerlichen 200. Nach der Tour zur modernen Kunst schlendern wir durch zwei alte von Griechen (sozusagen frühe Flüchtlinge, nur beantragten sie kein Asyl, sondern schlugen den Einheimischen einfach die Köpfe ein.) gegründete Städte: HALAESA und SOLUNTO. Von den meisten dieser Städte, obwohl sie vor über 2000 Jahren schon tausende Einwohner hatten, ist nicht mehr viel zu sehen. Entweder wurden sie von anderen Griechen, Karthagern, Arabern, Normanen oder sonstigen Völkern bis auf die Grundmauern zerstört und die Einwohner getötet oder in die Sklaverei verschleppt, oder aus heute nicht mehr bekannten Gründen verlassen. HALAESA erlitt das erste Schicksal durch Araber, SOLUNTA das zweite. Wie war es wohl, wie die Siedler vor dem Hügel standen und beschlossen: „Hier bauen wir unsere neue Heimat!“? Selbst die Ruinen dieser Städte, meist in wunderbare Lage gelegen, lassen erahnen, welchen Glanz sie einst ausstrahlten.
Alte Erinnerungen erforschend, besuchen wir CEFALÙ, das wir vor vielen Jahren schon einmal besuchten. Einst lag die Stadt auf einem mächtigen Felsklotz. Erst der Normanenkönig Roger II. holte die Siedlung im 11. Jh. n. Chr. an die felsige Küste. Als Gelübde für eine wundersame Rettung aus Seenot, ließ er den mächtigen Dom errichten. Für die goldenen Mosaike holte er Künstler und Handwerker aus Byzanz.
Das Wetter wechselt wieder einmal von einem Tag auf den anderen und wir fühlen uns im Herbst. Der Himmel überzieht sich von Nordosten her schnell mit grauen Wolken, die ersten Regenschleier ziehen über das Meer. Noch bietet der MONTE IRICE einen herrlichen Panoramablick, wenn auch durch den Regen etwas eingeschränkt, auf den GOLFO DI PALERMO. Die Hauptstadt Siziliens liegt malerisch, eingerahmt von mächtigen Vorgebirgen, in einer weiten Ebene. Von der Lage schwärmte einst schon Goethe. Da er mit dem Schiff von Neapel kam, die Basilikata und Kalabrien galten als Räuberland, muss die Ankunft zur damaligen Zeit beeindruckend gewesen sein. Wenn der Regen sich genug ausgetobt hat, machen auch wir uns auf den Weg dorthin.