Dann fahren wir doch noch einmal in eine Barockstadt, nach NOTO, sie soll die prächtigste von allen sein. Sie ist tatsächlich die am besten restaurierte, natürlich UNSECO-Weltkulturerbe, und dadurch wirken die Gebäude etwas zu vollkommen. Wieder dominieren die Kirchen mit den großen Freitreppen und die Paläste mit den Balkonen. Irgendwie kommt es uns vor, dies alles schon einmal gesehen zu haben.
Neugierig sind wir auf das alte und beim Erdbeben zerstörte NOTO, das etwa 15 Kilometer weiter im Norden liegt. Wir parken vor dem imposanten Tor und dem gut erhaltenen Wachturm. Doch von der ehemals riesigen Stadt sind nur ein paar Mauerreste übrig geblieben. Wir steigen hinunter in die Schlucht der CAVE DEL CAROSELLO. Der kleine Bach plätschert gemütlich durch das dichte Grün, vorbei an alten Wohnhöhlen und Mühlen. Eine kreisrunde Badegumpe lädt unwiderstehlich zum Baden ein. Schnell sind wir im Wasser und auch wieder an Land.
Der LIDO DI NOTO ist unser Übernachtungsplatz für die nächsten zwei Tage. Fasziniert bewundern wir bei der ersten Tasse Kaffee die morgendlichen Wolken- und Sonnenspiele.
Unser Dicker braucht wieder ein paar Streicheleinheiten. In SIRACUSA gibt es eine Volkswagen-Werkstatt für Veicoli Commerciali, die aber am 6. Januar und am Wochenende geschlossen hat, fast unvorstellbar für Italien. Wir richten uns am Hafen gegenüber der ISOLA DI ORTIGIA häuslich ein, um in der nächsten Woche einen Termin für die Inspektion zu bekommen. Trotz des kalten und ungemütlichen Wetters machen wir uns auf den Weg zu einer kleinen Runde über die Halbinsel. Kalt bläst der Wind durch die Gassen, dies wird kein gemütlicher Bummel mit einem Glas Bianco im Freien. Wir queren die PIAZZA ARCHIMEDE mit dem FONTANA DI ARTEMIDE und besichtigen den DOM SANTA MARIA DELLE COLONNE, der in den griechischen Athena-Tempel hinein gebaut wurde. Eine Besonderheit ist die FONTE ARETUSA, eine Süßwasserquelle auf der Insel, die es ermöglichte, auch längere Belagerungen durchzustehen. Durchgefroren kehren wir zu unserem Dicken zurück und kuscheln uns schnell in die Schlafsäcke. Es wird kalt heute Nacht.
Die Nacht war dann auch bitterkalt und unserem Dicken ist wieder einmal die Energie ausgegangen. Aber die Sizilianer sind ja freundlich und hilfsbereit. Schon die ersten die wir bitten, parken ihr Auto neben uns, geben uns Strom und wir können los fahren. Der Himmel ist schwarz und der Wind ist immer noch kräftig, sogar ein paar Graupelkörner fallen auf die Frontscheibe. Da lassen wir den Besuch der Ausgrabungen sein und fahren ein Stück der Sonne entgegen.
Entlang des FIUME CIANE wächst wilder Papyrus, der einzig verbliebene in Europa. Der Bach ist der Sage nach eigentlich eine Nymphe mit Namen Kyane. Diese hatte sich mit Hades angelegt und versuchte, den Gott der Unterwelt am Raub ihrer Herrin Persphone zu hindern. Der wütende Hades verwandelte die Nymphe wegen deren Einmischung in die Quelle.
Eurem Bericht entnehme ich, dass ihr auf Sizilien seid? Oder ist nur das Datum von heute? Dort soll es zur Zeit ja sogar Schnee geben! Ich musste allerdings erst mal schauen, wo NOTO liegt. Kennt nicht jeder Leser 🤓. Wir waren letzten März auf Sizilien, allerdings mit dem Flugzeug und ich habe auf meinem Blog recht viele Berichte geschrieben. Wir waren allerdings an der Nordküste unterwegs. Liebe Grüße von Sigrid
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Hallo Sigrid,
Ja, wir sind in Sizilien. Wenn Du auf die Seite „Route der italienischen Reise“ schaust, siehst Du unsere Tour. Nach ein paar Badetagen ist es recht frisch geworden, doch der Westwind soll demnächst warme Luft aus Spanien bringen. Jedenfalls ist es wärmer als zuhause. Bin auf Deinem Blog einwertig spazieren gegangen und er gefällt mir gut. Freue mich, dass Du uns folgst. Bis demnächst und viele Grüße
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ohjeh, da hat euch das schlechte Wetter auch eingeholt. Fast ganz Europa friert.
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