Manche Imperatoren mussten Jahre auf ihren Triumphzug warten und verbrachten die Wartezeit, bis der Senat den höchst ehrenvollen und ersehnten Einzug in ROM endlich bewilligte, vor den Toren der Weltmetropole. Wir dagegen fahren bereits nach drei Tagen des Wartens auf die Sonne in das Zentrum der ewigen Stadt. Wie immer bei einer Besichtigung sind wir früh unterwegs und bekommen am CIRCO MASSIMO einen kostenlosen und völlig legalen Parkplatz. Wir verstauen sicherheitshalber noch unsere Wertsachen, marschieren im herrlichsten Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen los und lassen den Tag über fast keine der Sehenswürdigkeiten aus.
Während man in andere Metropolen der Welt wohl meist wegen der Gegenwart reist, fährt man nach ROM um eine Vorstellung von der bewegten Vergangenheit der einst mächtigen Stadt zu bekommen. Aus kleinsten Siedlungen auf zwei Hügeln mit ein wenig Landwirtschaft drumherum entwickelte sich das riesige Imperium, das zentral von ROM über Jahrhunderte hinweg durch mannigfaltige Regierungsformen verwaltet wurde.
Das zweitausend Jahre alte PANTHEON mit seiner mächtigen Kuppel ist immer noch eines der schönsten und erhabensten Bauten, wahrscheinliche weil es zumindest außen sehr schlicht gebaut ist und mit wenig Gestaltungsformen auskommt. Es wurde einst auf einem Hügel erbaut, heute liegt es in einer Senke und wir stehen auf vielen Metern Schutt der Geschichte, viele Häuser mit vielen Stockwerken liegen unter uns. Immer wieder sind Gebäude zerstört und über die Jahrhunderte im jeweiligen Stil der Epoche neu erbaut worden. Das antike ROM diente als Steinbruch der Stadt, was dem COLOSSEUM einiges seiner Substanz kostete. Im 18. Jahrhundert hörte diese zerstörerische aber auch schöpferische Vitalität auf, man begann die Historie mit den übrig gebliebenen Bauten zu verehren und zu konservieren. Heute ist das Innere der Stadt ein einziges riesiges Freilichtmuseum, in dem sich sogar jetzt im Februar die Massen der Touristen von Attraktion zu Attraktion fotografierend schleppen. Auch in Nebenstraßen, auf abgelegenen Plätzen und dem weiten Park der VILLA BORGHESE, die wir noch menschenleer erlebt haben, drängen sich heute die Menschen aus aller Welt. So werfen wir dieses Mal keine Münze in die FONTANA DI TREVI und sagen: „Ciao Roma.“
Zurück bei unserem Dicken erleben wir eine böse Überraschung. Der Schreck ist groß, als im Inneren Alles durcheinander liegt; wir sind nach langer Zeit wieder einmal Opfer von Langfingern geworden. Gottseidank hatten wir den Laptop und den Fotorucksack vorher sicher verstaut, doch das Ladegerät für die Akkus der Fotos fehlt und Ersatz ist bisher nicht aufzutreiben. (Wir wollten schon Polzisten fragen, wo die Hehler ihr Diebesgut verkaufen.) Alle Fenster und Türen sind noch heil, wir hatten Glück im Unglück. Beim Fotografieren müssen wir jetzt sparsamer sein, zur Not muss das Handy herhalten.
Für die Nacht fahren wir hinauf zur PIAZZA GARIBALDI, schauen dem Faschingstreiben der Kinder zu und genießen das letzte Licht hoch über den Dächern und Kuppeln der Stadt. Mitten in der Nacht, es ist fünf Uhr am Morgen, versammelt sich eine Schar Carabinieris mit vier Autos vor unserem Dicken und halten einen Ratsch ab. So kommen wir wenigstens in den Genuss des Sonnenaufgangs.
Fantastische Bilder!!! Ich war mal für drei Tage in dieser herrlichen und ewigen Stadt und werde sie nie vergessen.
Da würde ich gern noch einmal hinfahren… Ich flüstere es dem Gatten mal des Nachts eindringlich ins Ohr 🙂 .
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Dankeschön
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🙂
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