Der Vorteil des späten Sonnenaufgangs: wir erleben ihn. Staunend sehen wir dem Farbenspiel zu. Obwohl wir auf fast 2000 m übernachtet haben, ist es am Morgen gar nicht so kalt. Was haben wir für ein Glück mit dem herbstlichen Wetter. Wir sind genau zur richtigen Zeit hier unterwegs.
Dann zieht es uns auch schon wieder weiter. In ŽABLJAK kaufen wir in einem gut sortierten Supermarkt das Nötigste ein, quälen den PC mit einem furchtbar langsamen Internet und können doch unseren Lieben zu Hause Bescheid geben. (Die Bilder vom letzten Beitrag sind mittlerweile auch zu sehen, dank WiFi im Kosovo, dazu später.)
Wir fahren noch ein Stück der weiten Hochfläche entlang, bevor wir zur zweit längsten Schlucht der Welt und der längsten Europas kommen. Die TARA hat sich auf viele Kilometer in die Landschaft gegraben. Bei BUDEČEVICA überspannt eine elegante Brücke den tiefen Graben. Flussabwärts geht es nur mit dem Schlauchboot weiter, wir nehmen die breite Straße flussaufwärts. Laubbäume in ihrem herbstlichen Kleid und bizarre Nadelbäume wachsen an den steilen Hängen entlang des Naturschauspiels. Gemütlich schleichen wir die wenig befahrene Straße bis MOJKOVAC. Hier weitet sich das Tal und wir finden fast unmittelbar an der TARA einen aussichtsreichen Platz.
Schon kurz nach 8 Uhr sind wir am BIOGADSKO JEZERO, im gleichnamigen Nationalpark. Bereits 1872 stellt Fürst Nikola das BJELASICA-GEBIRGE unter seinen persönlichen Schutz. Es ist dadurch, nach dem Yellowstone-Nationalpark, das zweit älteste Naturschutzgebiet der Welt. Nachdem wir fünf tschechischen Mädels einen Kaffee gekocht haben macht Peter sich auf den Weg. Das Laub der Bäume glüht in den herbstlichen Farben, Peters Waden beim fast senkrechten Aufstieg über die kahlen Kuppen. Nach gut drei Stunden ist der 2033 m hohe RAZVRŜE erreicht, der Rundumblick zu den kosovarischen, albanischen und montenegrinischen Bergen einfach fantastisch. Sogar der runde Gipfel des BOBOTOV KUK, Vorgestern noch das Ziel, ist gut zu sehen. Auf dem Rückweg taucht der Weg wieder in den farbenprächtigen Laubwald ein. Manch einen der Giganten hat der Sturm oder das Alter gefällt. Dabei haben sie eine Bresche geschlagen, die Licht schafft und neues Leben ermöglicht. Ein leichter Wind lässt die bunten Blätter fallen, bald wird die bunte Pracht verschwunden sein. Was haben wir für ein Wetterglück, Peters Namenspatron sei Dank.
Zauberhafte Fotos! Goldener Oktober war auch bei uns in dieser Woche, Sonne satt, angenehme Temperaturen und ein Herbst mit seiner schönsten Farbpalette.
Liebe Grüße
Anna-Lena
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jetzt seid ihr also schon mittendrin in eurer abenteuerreise 🙂 was für eine unglaubliche aussicht, was für farben, was für eine schlucht. tolle bilder, danke fürs teilen!
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