Wieder begegnen uns die Soulioten und Tependelenli Ali Pascha. Im Jahr 1803, nach Jahren der Kämpfe gegen Ali Pascha, hatten die Menschen aus Souli genug von den trügerischen und hinterhältigen Handlungen des grausamen Herrschers. Sie kapitulierten und einigten sich mit Ali Pascha, ihre historischen Dörfer zu verlassen. Dies sollte ruhig und ohne Blutvergießen erfolgen. Doch die Soulioten misstrauten Ali Pascha und teilten sich in drei Gruppen auf, eine davon ging nach ZÀLONGO. Wie erwartet hielt sich Ali Pascha nicht an die Vereinbarung und attackierte sie dort heftig, schickte bewaffnete Truppen, forderte die Kapitulation und den Abzug nach Ionnania. Daraufhin durchbrachen einige von ihnen, unter der Führung des Freiheitskämpfers Markos Botsáris, dessen Vater von Ali Pascha ermordet wurde und später ein Held des griechischen Freiheitskampfes wurde, die Belagerung und waren in Sicherheit. Andere flohen in das Kloster des Heiligen Taxiarchis, wo sie in Gefangenschaft gerieten. Eine Gruppe von sechzig Frauen (eine andere Information spricht von sechs Männern und zweiundzwanzig Frauen) mit ihren Kindern suchte Zuflucht auf dem Felsen Stefanie, um der drohenden Schändung und Versklavung zu entgehen. Sie hielten sich an den Händen, begannen zu singen und zu tanzen. Dann warfen sie ihre Kinder in den Abgrund und sprangen selbst hinterher. So wurde der Berg zum Wahrzeichen des griechischen Widerstands, bis in unsere Tage. Zu Ehren der Frauen errichtete man die riesige Statue „Tanz des Zálongo“.
Einige wenige Schritte weiter, entlang eines Hirtenpfads, liegt ein malerisches kleines Kirchlein inmitten eines Steineichenwald. Die hell klingende Glocke (hab ich natürlich ausprobieren müssen) hängt in einem der Bäume.
Wieder zurück am Parkplatz lädt die Nonne zur Besichtigung der kunstvoll ausgeschmückten Kirche ein. Staunend stehen wir in dem Würde und Ruhe ausstrahlenden Gotteshaus. Peter erhält als Zugabe ein Zuckergebäck.
Schon ein paar Meter weiter steht die nächste Sehenswürdigkeit, die Reste des von Griechen 60 v. Chr. gegründeten KASSSOPE. Hier lebten einst rund 10 000 Menschen, die beiden Theater hatten Platz für 8 500 Besucher. Was für kunstbegeisterte Hellenen. Das Ende der über 60-jährigen Blütezeit setzten wieder einmal die Römer im Jahre 167 v. Chr., die es erst teilweise zerstörten und dann wieder aufbauten. Die völlige Auflösung kam 31 v. Chr. mit Oktavian, der später vom Senat den Ehrentitel Augustus („Der Erhabene“) erhielt, der zur Besiedelung seiner neu gegründeten Stadt NIKÒPOLIS (dazu im nächsten Blog) die Städte im Umkreis, so auch KASSSOPE, plünderte, niederriss und die Einwohner umsiedelte. Schade um die aussichtsreiche Lage.
Sehr schöner Bericht und wieder die Fotos -… vor allem von den Details der kleinen Kirche.
… und nachdem Du die Glocke ausprobiert hattest, kamen die Menschen herbei, um zu sehen, was geschehen war? … oder? ;-D
lg Francis
LikeGefällt 1 Person
Hier war ich auch dieses Jahr. Sehr beeindruckend!
LikeLike