Über dem Meer stehen kleine Nebelwolken, das Thermometer zeigt gerade einmal 1 Grad an, doch immerhin Plus.
In KASTRO bezwingen wir auf einer engen Straße motorisiert den 250 m hohen Burghügel, von dem das KASTRO CHLEMOUTSI bequem zu erkunden ist. Diese ist eine der größten und am besten erhaltenen Burgen Griechenlands. Nachdem „lateinische“ Kreuzfahrer im Vierten Kreuzzug Konstantinopel erobert hatten, besetzten französische Ritter den byzantinischen Peloponnes. Gottfried I. von Villehardoin beschlagnahmte Kirchengüter, worauf ihm der Papst den Kirchenbann aussprach, und erbaute die Burg zwischen 1220 und 1230. Nach einigen fürstlichen Herrschern wechselten sich Venezianer und Türken als Burgherren ab. Letztendlich nahm der ägyptische General Ibrahim Pascha die Burg während des griechischen Freiheitskampfes 1825 ein und ließ sie teilweise schleifen. Doch noch immer sind die Reste der „fränkischen“ Festung beeindruckend. Leider bleibt, auch auf Nachfrage, das Dach der Burg mit wohl fantastischer Rundumsicht geschlossen.
Wieder zurück im Ort, besuchen wir eine moderne Ölmühle. Wie viel Öl wir wollen? Nur zwei Liter? Naja, wir wollen ja auch noch andernorts einkaufen. Aber auch diese zwei Liter sind nicht vorrätig, so werden sie extra für uns frisch gezapft.
Auf unserem weiteren Weg nach Süden ist die erste Station das alte Heilbad LOUTRÁ KYLLÍNI, das, natürlich, auch schon die Römer nutzten. Einige spärliche Ruinen und ein modernerer, aber stark verfallener, Pavillon stehen zwischen den mächtigen Platanen. Überall sprudelt und dampft das warme Wasser aus Rohren, leider ist es nicht in ein Becken zum Baden gefasst. Sehnsüchtig denken wir an die Therme Caronte im Süden Italiens.
Einige quirlige Ortschaften liegen am Weg, die Wahl zwischen den vielen Bäckern fällt schwer. Etwas abseits liegt ein neu restauriertes Kloster, leider verschlossen. Anders in SKAFIDIA, das Tor zum Kloster steht sperrangelweit offen. Ein Gärtner hegt den wunderbaren Garten, eine vom Alter gebeugte Nonne kommt mit dem Schlüssel und schließt die sehenswerte Kirche auf. Als Willkommensgruß gibt es wieder eine in Zucker eingelegte Süßigkeit.
Der Platz am örtlichen Strand gefällt uns und wir bleiben, auch den nächsten Tag. Nachdem immer mehr Griechen ins Wasser hüpfen und lange darin herum planschen, müssen wir es ihnen doch gleich nachmachen. Für Samstag ist wieder wechselhaftes Wetter vorhergesagt, die Wolkenstimmungen über den Tag sind wie im Kino sitzen. Der angekündigte Regen bleibt bis auf wenige Spritzer am Morgen aus. Morgen gibt es wieder Kultur, Olympia steht auf dem Programm.