Rund um den Daumennagel des Peloponnes

Die nächsten Tage lassen wir es wieder ruhig angehen. Sozusagen am Daumennagel des Peloponnes finden wir wieder einsame Strände, mal in einer kuscheligen Bucht, mal inmitten einer Blumenwiese. Einmal kommen wir an einem künftigen Luxushotel zu stehen, die ganze Landschaft ist hier zugebaut mit noblen Villen und Hotels, und der sonnenbebrillte muskulöse Security weist uns freundlich darauf hin, dass in ganz Griechenland das Wildcampen verboten ist. Naja, das muss man halt wissen. Wir sollten uns doch einen Campingplatz suchen, eine Nacht wäre aber ok. Nun, wir haben Wäsche zum Trocknen aufgehängt, was sich in der Umgebung seines Hotels natürlich nicht so gut macht. Am Markttag kommen wir in das kleine Hafenstädtchen ERMIÓNI. Wir kaufen hiesigen Rotwein im 5 Liter Plastik-Kanister, Tsipouro, vergleichbar einem italienischen Grappa, in einer Flasche ohne Etikett, kleine Tomaten, Knoblauch und sonst noch allerlei Obst und Gemüse. Den restlichen Tag umgibt uns leuchtend gelber Klee. Ein Schäfer kommt mit seinen Schafen vorbei und winkt uns freundlich zu. Ein Kormoran hat einen zu großen Fisch gefangen, den ihm eine freche Möwe klaut. Irgend etwas Großes schwimmt im Meer. Wir sind froh, dass Herakles schon vor uns hier war und die Hydra mit ihren neun nachwachsenden Köpfen bezwang. Nachdem wir keine Flosse sehen, tippen wir auf Seehunde, die es hier tatsächlich geben soll. Am nächsten Tag lässt sich die Sonne nur kurz am Morgen blicken, bevor sie den restlichen Tag hinter grauen Wolken verschwindet. Wieder ein paar Kilometer weiter kommen wir nach GALATÀS. Von der Promenade blicken wir hinüber auf das schmucke Inselstädtchen PÒROS. Im Hafen verkaufen die Fischer ihren kärglichen Tagesfang direkt vom Schiff. Pausenlos setzen die kleinen Personenfähren über, wie mag das erst im Sommer für ein Gewusel sein. Auch einige größere Fähren und sogar ein Touristenboot schlängeln sich durch die vielen vor Anker liegenden Boote im schmalen Kanal. Abends spiegeln sich die Lichter im Wasser, die Fenster der meist unbewohnten Häuser bleiben finster.

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