WIEDER FESTEN BODEN UNTER DEN FÜSSEN

Zehn Tage bleiben wir am Strand von FIUMEFREDDO DI SICILIA. Trotz des warmen und sonnigen Wetters halten wir nur die Füße in das kalte Wasser, nicht umsonst heißt der Ort wohl „kalter Fluss“. Da auch vor Strömungen gewarnt wird, fließt hier bestimmt unterirdisch ein Fluss von den Hängen des ETNAS ins Meer. Dann bekommen wir noch lieben Besuch. Beat schrieb schon vor einiger Zeit, dass ihn unser Blog nervt und hat sich mit seinem Nobis, einem Wohnmobil, von der Schweiz auf den Weg nach Sizilien gemacht. Nun ist Annette mit dem Flieger nachgekommen und wir können uns das erste Mal persönlich treffen, nachdem wir uns schon einige Zeit gegenseitig im Blog verfolgen. Es gibt natürlich viel zu erzählen. Zum Schluss bringen sie uns noch eine Tüte voller frischer, köstlicher Erbsen, die sie direkt vom Feld gekauft haben. Schaut doch mal auf ihrer Seite vorbei, auf der sie wunderbar die kleinen Sehenswürdigkeiten auf ihren Reisen quer durch Europa beschreiben: unserwegs.com

Dann brechen wir doch auf. Wir schlängeln uns durch die engen Gassen TAORMINAS, eilen über die meist tristen Promenaden der nun leer stehenden Ferienhaussiedlungen und quälen uns durch den Verkehr von MESSINA. Wie überall in den italienischen Städten geht es auf den Straßen chaotisch zu. Zum Plausch wird kurz angehalten, nach links wird grundsätzlich nicht geschaut, oft in zweiter oder sogar dritter Reihe geparkt, so dass wir uns mühsam durch die engen Lücken quetschen. Doch keiner hupt, außer eine Freundin ist zu grüßen, und trotz des Gewusels ist es entspannter als zu Hause, wo viele auf ihr Recht bestehen.

Schnell sind wir im Hafen, kaufen ein Ticket für stolze 57,- € und fahren auf der alten Fähre über den STRETTO, wie die Meerenge heißt. Sie bringt uns sicher durch die Strudel der schönen Charybdis, die dreimal am Tag das Wasser einschlürft, und vorbei an der Skylla, einem Ungeheuer mit sechs Köpfen und scharfen Zähnen, dem schon sechs Männer des Odysseus zum Opfer fielen. Sicher erreichen wir nach fast einem halben Jahr auf den Inseln KORSIKA, SARDINIEN und SIZILIEN die Zehen des italienischen Stiefels: KALABRIEN.

Als erstes Ziel steuern wir den MONTE SAN’ELIA an, von dem wir schon vor drei Jahren die Aussicht auf die Ebene von PALMI genossen, dahinter liegt der große Containerhafen GIOIA TAURO. Leider ziehen Wolken den 600 m hohen Hang hinauf und hüllen uns ein, am nächsten Morgen weckt uns schon wieder die Sonne.

Natürlich besuchen wir TROPEA, die „Perle des Tyrrhenischen Meeres“. Gleich unterhalb der Wallfahrtskirche SANTA MARIA DELL’ISOLA, die leider seit Jahren wegen angeblicher Renovierungsarbeiten geschlossen ist, können wir Parken und die Nacht über bleiben. Jetzt, außerhalb der Saison, kümmert das nicht einmal die Carabinieri, die ein paar Meter entfernt von uns angeregt telefonieren. Wunderbar ist die Aussicht auf das tiefblaue Meer von den Balkonen der Altstadt, leider verdeckt der Dunst der Inversion die Vulkaninsel STROMBOLI.

Bekannt sind die milden, roten Zwiebeln aus TROPEA und die scharfe Wurst Nduja. In einem kleinen Alimentari bringt uns die Verkäuferin praktisch ein zweites Frühstück mit Kostproben all ihrer Leckereien. Voll beladen und gut versorgt für die nächsten Tage fahren wir weiter.

Schon lange haben wir uns auf die TERME CARONTE gefreut, für uns einer der gemütlichsten Orte Italiens. Hier wartet ein Pool mit 370 C warmen Wassers auf uns (ein größeres Becken mit leuchtend blauem Wasser ist leider mit einem hohen Zaun versperrt). Schnell springen wir aus den Dicken und baden, bis dass die Haut schrumpelig wird. Und nach Wochen mit viel Sonnenschein und Wärme, schlägt das Wetter um: Ein Sturm bringt Blitz und Donner und seit Anfang Dezember letzten Jahres den ersten Regen.

4 Gedanken zu “WIEDER FESTEN BODEN UNTER DEN FÜSSEN

  1. Willkommen auf dem Festland, das habt ihr nun davon wenn ihr auf auf eine sooo kleine Insel fahrt! 🤗
    Monte San’Elea, da haben wir mal in einer stürmischen Nacht gestanden, ein meterdicker Ast ist nicht weit vom Womo zu Boden gestürzt, da hätten wir zumindest ein neues Womo gebraucht, wenn überhaupt . . . 1🤔

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  2. Liebe Susanne, lieber Peter

    Auch wir haben uns gefreut euch endlich persönlich kennen zu lernen. Danke für die angeregten Gespräche.
    Wir sitzen gerade in einer Bar am Parkplatz Ätna Süd und planen heute mit „ÖV“ den Vulkan zu bezwingen.
    Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, sei es bei euch oder bei uns oder unterwegs 😉

    Liebe Grüsse
    Beat und Annette

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