EINE STADT AUF UND AUS TUFFSTEIN

Das Wetter ist sonnig und warm und am Bolsenasee ist es bis auf ein paar freundlich grüßende Spaziergänger sehr ruhig. Nach den vielen Kilometern der letzten Wochen, bleiben wir für erst einmal an diesem idyllischen Ort stehen. Doch einen kleinen Ausflug machen wir, in die nahe gelegen Tuffsteinstadt Pitigliano. Bei dem Vulkanausbruch vor 300 000 Jahren entstand nicht nur der Bolsenesee, sondern auch markante Tuffsteinfelsen (diese bildeten sich natürlich erst im Laufe der Zeit heraus), auf denen sich Menschen niederließen. Pitigliano thront auf einen von diesen. Gleich gegenüber der pittoresken Ortschaft finden wir einen aussichtsreichen Parkplatz. Rechtzeitig kommt die Sonne heraus und lässt den Felsen und die Häuser, natürlich auch aus Tuffstein erbaut, golden leuchten.

Vom Ausgangspunkt der Stadterkundung führt eine der zahlreichen „Vie Cave“ hinunter ins tief eingeschnittene Tal des Torrente Melate. Die Etrusker legten dieses weitverzweigte Wegsystem an, auch für ein ausgeklügeltes Entwässerungssystem. Im mittelalterlichen Ortskern stehen die Häuser eng Schulter an Schulter. In den schmalen Gassen sind die Wände vom Regen der letzten Woche noch feucht und dunkel, steile Treppen führen in die Wohnungen hinauf. So schön die Stadt von außen wirkt, im Inneren ist sie finster und bedrückend. Kein Wunder, dass viele der Häuser leer stehen.

3 Gedanken zu “EINE STADT AUF UND AUS TUFFSTEIN

  1. Sieht einbischen verlassen aus, obwohl die Autos da eine klare Antwort geben. Aber die Geschäfte in den Nieschen sind schon länger zu. Eine Folge des Corona-Lockdowns in Italien oder eine Entwicklung, wie wo anders auch: Demokrafischer Wandel …
    Auch die Felsen mit den eckigen Eingängen … sicher haben dort die Vorfahren gelebt. Später hat man auf den Berg mit dem Material bebaut. Wie sehen diese Häuserwohnungen denn von Innen aus? Hattet ihr irgendeine Gelegenheit mal irgendwo hineinzusehen?
    Wieder großartige Fotos.
    LG Francis

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