Susanne und Peter

Peter rief vor etwa zehn Jahren Susanne an und schlug ihr vor, an seinem 60. Geburtstag das Arbeitsleben zu beenden, die Wohnung aufzugeben und mit einem Wohnmobil durch die Welt zu reisen. Nun hat sich das etwas früher realisieren lassen, die Wohnung haben wir als festen Standort im geliebten Franken behalten und sind den Sommer über meist zu Hause in Franken (wenn alle anderen unterwegs sind). Unsere drei Töchter Anne, Lena und Anna Lena stehen auf eigenen Füßen, die Arbeitsbedingungen entwickelten sich nicht nach unseren Vorstellungen und bereits vor neun Jahren haben wir unseren „Dicken“ entdeckt, ein Wohnmobil wie für uns zwei wie geschaffen. Nachdem wir doch ein wenig bequemer geworden sind und uns ein wenig Luxus gönnen, haben wir in 2020 unseren Bruno angeschafft, mit dem wir nun den Großteil des Jahres unterwegs sind.

     Nun können wir schon seit über vier Jahre unsere Zeit frei gestalten. Ein Privileg, dem wir uns durchaus bewusst sind. Unsere erste große Tour, die PORTUGIESISCHE REISE, führte uns ab Oktober 2015 für fast sieben Monate über Österreich, Frankreich und Spanien bis ans südwestliche Ende Europas nach Portugal. Es war wunderbar, an jeder Abbiegung ohne festen Plan und Zeitdruck den nächsten Weg frei zu wählen: recht, links oder geradeaus? Da Umwege bekanntlich die Ortskenntnis erhöhen, entdeckten wir wunderbare Landschaften, die kein Reiseführer beschreibt.

     Im September 2016 brachen wir zur ITALIENISCHEN REISE auf. Wieder waren wir sieben Monate unterwegs, besuchten alt bekannte und erkundeten neue Gebiete. Über den von Erdbeben geplagten Apennin erreichten wir den Süden des Stiefels und setzten nach Sizilien über.

     Unsere dritte Tour starteten wir im September 2017, eine REISE IN DEN BALKAN. Wir erkundeten über ein halbes Jahr zehn Länder und überquerten 19 mal ohne große Formalitäten eine Grenze, was für eine tolle Leistung dieser Europäischen Union. Die längste Zeit verbrachten wir in Griechenland, das wir fast vollständig umrunden konnten (und die Küste ist zerklüftet und richtig lang).

     Nun sind wir von unserer vierten großen Reise zurückgekehrt. 211 Tage waren es wieder. Nach Abstechern in Albanien und Nordmazedonien erkundeten wir den westlichen Teil der Türkei mit seinen fantastischen antiken Stätten. Da uns hier Kälte und Schnee einholten, eilten wir nach Kreta, in der Hoffnung auf wärmeres Wetter. Doch wir erlebten den härtesten Winter seit vielen Jahren. Im April 2019 trafen wir, heimgekehrt von unser TÜRKISCH-KRETISCHEN REISE, wieder zu Hause ein.

     Zum Jahreswechsel 2019/2020 waren wir auf den großen Inseln des Mittelmeers unterwegs: Korsika, Sardinien, Sizilien. Es war eine gute Mischung von alten, bekannten und gern besuchten Orten sowie vielen kleinen Entdeckungen. Bewusst ließen wir einige der „großen“, schon gesehenen, Attraktivitäten „links“ liegen, was sehr entspannend war. Man kann ja auch wieder kommen. 180 Tage dauerte unsere INSELTOUR , um einige Wochen kürzer als die bisherigen Reisen. Als wir von Sizilien aus das Festland erreichten, siegte das Heimweh über die Entdeckerlust. Zum Glück. So schafften wir es gerade noch über die Grenzen von Italien und Österreich, bevor wegen der Corona-Pandemie die Grenzen geschlossen wurden und das öffentliche Leben zum Stillstand kam.

     Im Herbst 2010 fuhren wir nach Lockerung der Corona Maßnahmen in den Elsaß. Als in Frankreich die Zahlen explodierten „flüchteten“ wir nach Italien. Dort erkundeten wir das alte Etrusker-Land, bevor uns auch hier Corona nach Hause fahren lies.

     Im Sommer 2011 hielten wir es nicht mehr zu Hause aus, das Fernweh nahm rapide zu. Der Süden Italiens lockt uns, hatten wir die Berge von Apulien und Kampanien im Winter wegen Schnee auf den Straßen noch nicht gesehen. RUND UND DEN STIEFEL, hieß das Motto der Reise. Der Hitze und dem Trouble an der Küste entflohen wir immer wieder ins Landesinnere in höhere Gefilde.

     Okzitanien und die Vulkangegend um Clermont-Ferrand stand schon lange auf Peters Wanderwunschliste. Ausgiebig erkundeten wir im Frühling 2022 die mächtigen und versteckten Burgen der Katharer und die vielen Puys.

     Bereits auf unserer ersten Balkontour wollten wir auf der Rückreise den Osten erkunden. Leider gab es unterwegs viel zu sehen, so dass uns irgendwie die Zeit dazu fehlte. Nun sind wir im Herbst 2022 in Rumänien angekommen und wollen das Land der Karpaten ausgiebig erkunden.

     Mit unseren Berichten wollen wir mit unser Familie und Freunden in Kontakt bleiben. Wenn wir schon alleine unterwegs sind, sollen sie zumindest wissen, wo wir uns herumtreiben. Und dann freuen wir uns natürlich über jeden Besucher, der Interesse am Reisen, ein gutes Maß an Kultur, an wunderbarer Natur und ein paar Fotos hat. Wenn wir ein wenig Fernweh erzeugen, auch Verständnis für die Menschen in den Ländern schaffen, dann sind wir es zufrieden.

 

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7 Gedanken zu “Susanne und Peter

  1. Vielen Dank das wir reinschauen durften in Eueren Reisebericht, ist sehr schön. So lieber Peter alles Liebe und Gute vor allem viel Gesundheit zu Deinem Geburtstag (60)??? Deine Rügländer

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  2. Hallo Ihr zwei,
    den Mut und die Zeit so wie Ihr durch die schönsten Länder Europas zu reisen habe ich leider noch nicht ! Hoffe es gelingt mir in 4 Jahren um dann mit meinem Womo zu starten !

    Eure Berichte, sind kurz, informativ und einfach wunderschön.
    Bin momentan von den letzten Berichten sehr angetan, da Kroatien seit Jahrzehnten mein Urlaubsland ist. Kann aber trotzdem viele neue Ecken in Kroatien sehen.
    Weiterhin eine schöne und unfallfreie Reise, und noch vieeeeeeeeele so tolle Berichte !

    VG
    Hermann Kinateder

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    • Hallo Hermann, herzlichen Dank. Nach BuH sind wir in Kroatien gelandet und schon scheint wieder die Sonne. Freu Dich auf die Zeit in vier Jahren, es ist ein Luxus, den Weg schon als Ziel zu haben. Viele Grüße

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