Auf der Heimreise

Der Wecker reißt uns um 4:45 Uhr aus den Träumen, das letzte Mal hat er vor genau einem Jahr geläutet, auch zur Abfahrt der Fähre. Noch im Finstern fahren wir hinunter in den Hafen und stellen unseren bescheidenen Dicken neben etwas größeren Wohnmobilen ab. Die Fähre kommt pünktlich an, doch fährt sie mit einer Stunde Verspätung ab.

Wir verlassen IGOUMENÍTSA und GRIECHENLAND im Morgengrauen. Es weht fast kein Wind, das Meer ist glatt und die Fähre liegt ruhig im Wasser. So wird es auf der ganzen Fahrt gottseidank bleiben. KORFU gleitet vorbei und die albanische Küste kommt in Sicht. Wir erspähen den LLOGARA-PASS (den Caesar im Jahre 48 v. Chr. überquert haben soll um Pompeius zu überraschen) und davor einen unserer Traumstrände. Doch daneben entsteht eine riesige Hotelanlage und es wird wohl bald mit der Ruhe vorbei sein. Dann sehen wir nur noch das Meer, ein paar Mal spitzen slowenische Inseln aus dem Dunst.

Pünktlich gegen 8 Uhr am nächsten Morgen erreichen wir ausgeruht die Lagune von VENEDIG. Die alte Stadt liegt im morgendlichen Dunst und die Passagiere von drei Kreuzfahrtschiffen warten schon auf den Landgang. Leider fahren wir nicht am MARKUSPLATZ vorbei, sondern legen gegenüber im weniger anschaulichen Industriegebiet von FUSINA an.

Wir halten uns gar nicht lange auf und fahren direkt nach BASSANO zur Pizzeria. Lele, der Chef, den wir nun schon seid über 20 Jahren kennen, begrüßt uns freundlich und wir bedanken uns für den guten Service seiner Mitarbeiter und die immer gute Qualität der Speisen. Satt und müde finden wir beim Schwimmbad einen ruhigen Platz für die Nacht. Auch hier hält der Frühling nun mächtig Einzug.

Dann tauchen wir noch einmal in den tiefen Winter ein. Über FELTRE fahren wir hinauf auf den PASSO ROLLE und überqueren auf fast 2000 m NN die Dolomiten. Schneewände auf beiden Seiten der Straße begleiten uns und die Wolken decken die Bergspitzen ein.

Am späten Nachmittag erreichen wir über den VINSCHGAU den RESCHENPASS. Etwas abseits der Hauptstraße können wir mit Blick auf den tief verschneiten ORTLER parken. Unter uns schiebt sich die österliche Autoschlange nach Süden, jedes fünfte Fahrzeug ist ein Wohnmobil.

Die Nacht auf 1500 m NN war recht kalt, so fahren wir bereits früh los und sind eine der ersten Besucher am noch zugefrorenen RESCHENSEE. Den alleine stehenden Kirchturm finden wir zwar malerisch, aber immer auch ein bisschen makaber. Als Bewohner der untergegangenen Siedlung würde ich immer mit Wehmut an mein altes Heim erinnert werden.

Kaum zu glauben, dann kommen wir, wie schon nach jeder unserer langen Reisen, ins ALLGÄU. Wir bleiben noch ein paar sonnige und frühlingshafte Tage in BUCHING am BUCHENBERG. Peter läuft ein paar Mal auf den Flughügel und genießt in der noch angenehmen Frühlingsthermik schöne Flüge über der malerischen Landschaft. Am Karfreitag, dem 211. Tag unserer Reise, fliehen wir vor den massenhaft anstürmenden Osterausflüglern und treten die letzte Etappe unserer Reise an.

5 Gedanken zu “Auf der Heimreise

  1. Ja, wirklich schöne Bilder! Schade, ich habe so gern von euch und euren Abenteuern in Griechenland gelesen. Das wird mir fehlen.
    Aber ihr macht bestimmt noch andere Reisen mit atemberaubenden Bildern!
    Ich wünsche euch ein gutes Ankommen und frohe Ostern. Wir warten hier noch eine Woche auf das Osterfest.
    Ganz lieben Gruß aus Athen!

    Gefällt 1 Person

    • Dankeschön. Jetzt kommen wir erst mal wieder zu Hause an, treffen unsere Töchter, Eltern und Freunde und wenn wir von Dir Deine einfühlsamen Berichte lesen, bin ich mir sicher, dass unser Reisepegel wieder ansteigt. Wir wünschen wunderschöne griechische Frühlingstage und schicken liebe Grüße

      Gefällt 1 Person

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