RUND UMS CAP CORSE

Nach einer ersten ruhigen Nacht fahren wir hinunter nach SAINT-FLORENT. Ferdinand Gregorovius, der die Insel 1852 durchstreifte, befand den Golf als einen der schönsten des Mittelmeers. Napoleon, der berühmteste Korse, hätte „dort eine große schöne Stadt gebaut, welche eine Hauptstadt hätte sein sollen“. Da war er aber schon auf St. Helena verbannt, als er das sagte. Mittlerweile hat der Tourismus den ehemaligen Fischerort fest vereinnahmt. An dem langen Strand reiht sich ein Campingplatz an den anderen; so belassen wir es bei einem kurzen Strandspaziergang und schnellen Bad im etwas trüben Meer.

Dann machen wir uns auf den Weg, das CAP CORSE zu umrunden. Wir entscheiden uns, im Uhrzeigersinn die Halbinsel zu umrunden, da haben wir auf den engen Straßen das Meer auf der linken Seite, die Felsen auf der rechten. Hier ist es besser auszuweichen, als zur steilen Küste hin. Am frühen Morgen fahren wir trotz Fahrverbot für Wohnmobile hinunter zur malerischen PLAGE DE NEGRO.

In NONZA ist eine Bäckerei, in der wir uns für das Wochenende mit Baguette und süßen Teilchen (für den Peter) versorgen. Als die nette Verkäuferin das T-Shirt mit dem Aufdruck vom GR 20 sieht, kommt sie ins Schwärmen. Aber so oft sie ihren französischen Text auch wiederholt, wir können nur vermuten was sie sagt. Eindrucksvoll ist die Barockkirche SAINT-JULIE, hoch aufragend an der engen Ortsdurchfahrt gelegen. Und natürlich thront ein Turm hoch über der Stadt.

Ein Treppenweg führt hinunter zu dem weiten Strand, vorbei an zwei Quellen. Auf diese Felsen wurden die abgeschnittenen Brüste der Heiligen Julia geworfen, woraufhin das Wasser zu sprudeln anfing.

Der weitläufige Strand ist angeblich wegen der starken Strömung nicht zum Baden geeignet; der wahrscheinlichere Grund ist aber, dass hier der Abraum des nahem Asbestabbaus lagert. Bis 1965 wurde hier unter einfachsten Bedingungen das Mineral abgebaut.

Gleich hinter dem weiten Strand finden wir direkt am Meer einen Parkplatz für die Nacht. Der Südwind schiebt immer mehr Wolken über den Himmel, in der Nacht erhellen die Blitze die Wolken. Am Morgen ist das Meer, der Himmel und die Landschaft in ein fast unwirkliches Blau getaucht.

Als notorische Frühaufsteher sind wir schon vor acht Uhr im Bergdorf CANARI, mit seinem mächtigen Glockenturm am weiten Marktplatz. Der Sturm schiebt die Wolken vor sich her und schafft der Sonne für ein paar Strahlen Platz.

Auch heute kommen wir nicht viel weiter, unsere Tagesetappen werden zusehends kürzer. Kurz vor PINO biegen wir in eine kleine Straße ab, hinunter nach MARINE DE SCALO. Hier warten ein Franziskanerkloster aus dem 15. Jh. und der obligatorische Turm auf ein paar restaurierende Hände. Die schmucken Steinhäuser am kleinen Hafen sind schon wieder verlassen und halten bereits ihren Winterschlaf.

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