Die COSTA VERDE macht ihren Namen alle Ehre: die runden Hügel sind bedeckt von der immergrünen Macchia, nach dem Regen sprießen überall die ersten leuchtend grünen Grashalme aus dem Boden, ebenso wie das Wintergetreide auf den Äckern.
Für einen halben Tag soll die Sonne scheinen, Zeit genug für eine kleine Wanderung. Inmitten der sanften Hügel erstreckt sich ein lange, zerklüftete Kette erloschener Vulkane. Der höchste davon, der MONTE ARCUENTU, dominiert mit seinem 784 m hohen markanten Gipfel die Landschaft. Der Weg hinauf ist steil, klitschig und mühsam. Einigen gläubigen Einheimischen schien diese Route deshalb gut geeignet, den Leidensweg Christi mittels einiger Blechtafeln darzustellen. Doch die Mühe lohnt sich. Vom Gipfel mit dem schiefen Kreuz bietet sich eine grandiose Rundumsicht. Über die lange Bergkette schiebt sich immer noch ein dichtes Wolkenband, das sich jedoch über der Ebene mehr und mehr auflöst. Im Süden leuchten die riesigen Wanderdünen von PISCINAS, einer unserer nächsten Ziele.
Am nächsten Tag gibt es dann nur wieder Wind, Wolken und Wellen.
Über GUSPINI und ARBUS fahren wir ans immer noch tosende Meer, zu den Dünen von PISCINAS. Die letzten Kilometer holpern wir auf einer mit Wasserlachen übersäten Piste bis zu den großen Parkplätzen bei dem HOTEL LE DUNE, das ein Sohn eines ehemaligen Bergbaudirektors in der Mitte der 80er Jahre in den Lagerräumen für Erz und den Ställen für die Transportpferde aus den Ruinen wieder aufbaute.
Peter dreht eine Runde durch die hohen Dünen. Ein paar verrostete Loren, in denen das Erz von den nahen Minen zur Verschiffungsmole transportiert wurde, stehen verloren in der Gegend. Immer wieder huschen Sonnenflecken über den feinen Sand. Die markante Gebirgskette des MONTE ARCUENTU überragt die grünen Hügel. Am Mittag zieht der Himmel zu, am Abend beginnt es wieder einmal zu regnen. Doch morgen soll uns wieder die Sonne scheinen. Warten wir es ab.
Nach einem sonnigen Tag, der Wetterbericht behielt recht, verlassen wir die Wüstenlandschaft bei strömenden Regen. Auf der Piste stehen wider riesige Wasserlachen, die unser Dicker aber bravourös meistert. Doch den Rundgang durch die Ruinen des Bergwerks lassen wir lieber sein. Schon ein paar Kilometer weiter wartet ein weiterer Traumstrand auf uns: SAN NICOLÓ. Wir nehmen gleich die oberste Terrasse des Wohnmobilstellplatzes. Vor fünf Jahren waren wir mit Freunden schon mal hier und saßen im Oktober bis spät in die Nacht vor unseren Wohnmobilen. Das geht heute leider nicht. Meist regnet es, nur für ein paar kurze Augenblicke gelingt es der Sonne durch die schwarzen Wolken zu lugen.