Aus Nachbars Garten wehen Grilldüfte zu uns in den zweiten Stock. Da wir bei unseren Mitbewohnern wenig Freude mit den Feuer auslösen würden, beschließen wir einen Ausflug zum nahen HESSELBERG. Das ist dann auch der erste gemeinsame Ausflug mit unserem neuen Wohnmobil, das wir zwischenzeitlich Bruno nennen.
In GEROLFINGEN, am Füße des Berges gelegen, kaufen wir unser Grillgut beim Dorfmetzger ein: Kotelette, Bratwürste und Bauchscheiben. Wir müssen etwas warten, natürlich coronabedingt, aber auch, weil die Frauen vor uns Fleisch im 10 kg-Pack kaufen. Da warten bestimmt einige hungrige Männer zu Hause.
Wir nehmen natürlich die Straße hinauf. Doch es führen viele Wege zum Gipfel, vor allem ehemalige Pfade für die Schafe, die nun gesäumt von mächtigen Buchen und Ahornbäumen schattige Allen bilden.
Oben angekommen genießen wir erst einmal die fantastische Aussicht. Der HESSELBERG ist mit 698,4 m ü.d.M. die höchste Erhebung Mittelfrankens. Vor Millionen von Jahren aus einem Meer entstanden, war der heutige Gipfel nach tektonischen Verschiebungen ein Mulde. Nachdem die höher gelegenen Kalkschichten abgetragen waren, blieb er als sogenannter Zeugenberg stehen und überragt heute die umliegende Landschaft um immerhin 200 m. Bereits in der Steinzeit besiedelt, lag er auch auf dem Gebiet des Römischen Reiches. In unmittelbare Nähe sicherten einige Kastelle den Limes, der im Norden am Fuße des HESSELBERGES vorbeiführte. Die Nationalsozialisten planten eine Adolf-Hitler-Schule und der berüchtigte Gauleiter Julius Streicher ließ sich auf den Frankentagen von bis zu 100 000 Besuchern feiern. Nachdem die US-Armee den Berg bis 1992 für sich beanspruchte, ist er heute für viele ein beliebtes Ausflugsziel. Auch die tuckernden Autos der ehemaligen DDR finden herauf.
Nachdem die Hesselbergflieger derzeit, angeblich wegen coronarer Beschränkungen, den Peter nur gegen Kauf einer Jahreskarte zum Preis von 70 € fliegen lassen (und er diese Gastfreundschaft nicht wirklich unterstützen will) wandert er auf dem breiten Bergrücken umher und erkundet die einmalige Landschaft. Viele Blumen bevölkern die von den Schafen gepflegte Landschaft des Magerrasens und so allerlei Getier ist unterwegs.
Hach, Streifzüge durch die fränkische Landschaft… Da geht uns beim Lesen und Betrachten das Herz auf. Viele Grüße und ein Dankeschön für die Eindrücke aus unserer alten Heimat senden Karin und Klaus
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Oh wie schön, ich stamme ursprünglich von dort und war schon lange nicht mehr da. Wegen Corona, natürlich… Danke für die Bilder, die sind wunderschön.
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Gute und pannenfreie Fahrt mit eurem neuen Womo, sind gespannt auf Berichte und Bilder ❣
Bleibt alle gesund ❗❗❗
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Herzlichen Dank und viele Grüße nach Zypern. Endlich kann man wieder die kleinen Freuden des Lebens genießen. Lasst es Euch gut gehen (da habe ich keine Sorge) und genießt die neu gewonnene Freiheit
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