Schon lange war der markante Puy de Dôme, der höchste Berg der Chaîne–des–Puys, ein Reiseziel, doch bereits ein paar Mal hat uns im Juli das regnerische und kalte Wetter von einem Besuch abgehalten. Nach dem gestrigen Gewitter winkt uns für eine längere Zeit viel Sonnenschein.
Die Bergkette, auch Monte Dômes genannt, ist ein recht junges Vulkangebiet. Der letzte, der rund einhundert Vulkane, war vor rund 8400 Jahren aktiv.
Wir starten die Erkundung mit einer Wanderung über eine Kette junger Vulkankegel, beginnend mit dem Puy de la Vache. Weit verstreut liegen hier die großen Lavabomben, dazwischen wandert bestimmt ein Dutzend Schulklassen umher. Als sie mir beim Aufstieg entgegenkommen und ich ausweiche, auch um die Gelegenheit zu nutzen eine Pause einzulegen, grüßt mich jede Schülerin und jeder Schüler mit einem freundlichen „Bonjour“. Über viele Stufen endlich oben angekommen, gleicht der Gipfel einer Düne; die Schlacke hat einen kreisrunden Kegel geschaffen. Vom Puy de Vichatel präsentiert sich die saftig grüne Hügellandschaft, am Horizont die Berge der Monts Dore mit dem schneebedeckten Puy de Sancy.










Trotz vorhergesagtem Sonnenschein zeigt sich der Himmel noch immer düster dunkelgrau (gibt aber stimmungsvollere Bilder). Heute führt die Wanderung über fünf Vulkankegel, einer davon ist der Puy de Pariou, dessen perfekt geformter Krater der Wassermarke Volvic als Erkennungszeichen dient. Am Hang des Le Cliersou entdecke ich einige Grotten, die vermutlich als Steinbruch gedient haben. Und über allen Kuppen lugt immer wieder der Puy de Dôme hervor.






Natürlich muss auch der Puy de Dôme bestiegen werden. Vom Col de Ceyssat sind es eine knappe Stunden steilen Anstiegs bis zur weiten Graskuppe des Vulkans. Die Römer errichteten hier ihrem Handelsgott Merkur einen weit sichtbaren Tempel, heute krönt ein Fernsehturm den Gipfel. Es gibt viele Geschichten zu diesem wahrlich beeindruckenden Ort: Blais Pascal wies 1648 mit einem Quecksilberbarometer den Unterschied des Luftdrucks zwischen dem Talort Clermont–Ferrand und dem Gipfel nach und berechnete das spezifische Gewicht der Luft. 1908 riefen die Gebrüder Michelin den „Grand Prix Michelin“ aus: 100 000 Francs bekam der erste Pilot, der von Paris bis zum Gipfel flog. 1911 schaffte es als erster Eugène Renaux; ein Denkmal erinnert heute an ihn. 13 Mal war der Gipfel das Ziel der Tour de France, auf 14 km mussten 1000 Höhenmeter bezwungen werden. Heute ist die Straße, auch für Radfahrer, gesperrt, seit 2012 bringt eine Zahnradbahn die Besucher in die luftige Höhe mit dem grandiosen Ausblick.







Wunderschöne Fotos nach dem Gewitter. Sehr stimmungsvoll.
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Eine beeindruckende Region, sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt.
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Danke, und Ja, das stimmt, v. a. die Entstehungsgeschichte
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Für mich eine total unbekannte Gegend, aber tolle Bilder.
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