Nachdem ich noch einige Tage auf die Genesung unseres Dicken warten musste, fahre ich über die FELBERTAUERNSTRASSE nach SILLIAN. Heute ist einer der heißesten Tage in dem ehe schon lang währenden heißen Sommer. Auch im PUSTERTAL hat es auf immerhin 1100 m ü. A. (wird in Österreich verwendet und bedeutet: Meter über Adria) 32 Grad C. Als sich die bedrohlichen dunklen Wolken verziehen, starte ich am frühen Nachmittag meine Tour, es ist ja noch lange hell und ich habe viel Zeit, meine ich. Mein erstes Tagesziel ist der HELM, am westlichen Rand der KARNISCHEN ALPEN gelegen und ein wunderbarer Aussichtsberg. Es muss toll sein, dort oben die Nacht alleine und ohne die Touristenmassen zu verbringen. Hinauf führt der alte HELMWEG, der nun HEIMATWEG heißt und die einst durch die Staatsgrenze getrennten Orte SILLIAN und SEXTEN verbindet. Die mächtigen Bäume spenden zwar Schatten, aber der Weg ist steil und es ist schwül, es regnet ein paar Tropfen und die Sonne zaubert einen Regenbogen, der Schweiß rinnt in Strömen. Die reifen Brombeeren schmecken wunderbar süß, ein sprudelnder Bach verhilft zur kurzzeitigen Erfrischung. Anfangs geht das Laufen gut, auch wenn der Rucksack mit Zelt, Matte, Schlafsack und vielen Müsliriegeln schwer auf den Schultern liegt. Dann werden die Schritte kürzer, die Pausen immer mehr und länger. Gegen 20 Uhr stehe ich oberhalb der Baumgrenze, aber immer noch 200 m unter dem Gipfel des HELMS, ich kann nicht mehr. Gut, dass ich meine eigene Hütte dabei habe. Schnell ist das Zelt aufgestellt, in diesem Jahr sogar ausreichend mit Heringen befestigt, und ich liege schon flach. Von Nordosten ziehen schwarze Wolken heran, doch bis auf ein paar Tropfen bleibt es trocken. Endlich wird es etwas kühler. Als ich nachts kurz aufwache, staune ich über den gigantischen Sternenhimmel.