Nun sind wir auf der Halbinsel GALLIPOLI, Schauplatz einer der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkrieges. Um das wilhelminische Deutschland schneller in die Knie zu zwingen, hielten hohe englische und französische Generäle im Kriegswinter 1914/15 eine zweite Angriffsfront von Südosten her für notwendig. Dafür war der Zugang zum Schwarzen Meer und die Einnahme İstanbuls erforderlich. Um diese Gebiete zu besetzen, mussten zuerst die Dardanellen eingenommen werden, die jedoch die mit den Deutschen verbündeten Osmanen kontrollierten.
Der erste Versuch der Alliierten am 18. März 1915, die Dardanellen mit einer Schiffsattacke zu durchstoßen, wurde zum Desaster. Nach dem Misserfolg zur See waren die Alliierten der Ansicht, dass nur noch Landstreitkräfte die osmanischen Artilleriestellungen ausschalten konnten. Gedeckt von 11 Kriegsschiffen setzten 200 Handelsschiffe neben englischen und französischen Truppen auch die ANZACS, Freiwillige aus Australien und Neuseeland, am 25. April 1915 nach Gallipoli über. Dies war der Beginn eines furchtbaren neunmonatigen Stellungskrieges, den die Alliierten schließlich verloren. Am 7. Januar 1917 verließen die letzten Einheiten Gallipoli. Über 100 000 Soldaten ließen ihr Leben, mehr als 250 000 wurden verletzt.
Wir besuchen das modern gestaltete Museum und die vielen monumentalen Gedenkstätten und Friedhöfe. In den Besucherbücher haben sich viele Australier und Neuseeländer eingetragen. Auch heute kommen jedes Jahr noch Tausende aus Übersee, um ihre Groß- und Urgroßväter zu ehren. Die beiden Nationen erinnern sich am 25. April, am Anzac Day, ihren in der Fremde gefallenen Soldaten.
Eigentlich wollten wir nach den langen Fahrstrecken am weiten Strand der Halbinsel GALLIPOLI noch einen Tag bleiben. Doch am Morgen sind alle Fenster des Dicken sowohl außen als auch innen beschlagen, dicke graue Wolken hängen am Himmel. So fällt es uns nicht allzu schwer aufzubrechen. Wir holpern die Piste von unserem einsamen Übernachtungsplatz zurück zur Teerstraße, umrunden ECEABAT, schauen uns von außen die mächtige, frisch restaurierte, nur heute am Montag leider geschlossene, Festung in KILITBAHIR an. Dann rollen wir auf die Fähre, überqueren die DARDANELLEN und kommen bei ÇANAKKALE das erste Mal mit unseren Dicken in ASIEN an.
Nur ein paar Kilometer weiter finden wir einen ruhigen Aussichtsplatz direkt an der Meerenge. Um die DARDANELLEN ranken sich viele Mythen und Sagen. So schwamm Leander jede Nacht nach Europa zu seiner Geliebten Hero. Diese stellte zur Orientierung eine Kerze in ihr Fenster. In einer stürmischen Nacht erlosch das Licht, Leander verlor die Orientierung und ertrank, Hero stürzte sich daraufhin aus dem Fenster. So galt das Durchschwimmen der Meerenge bis 1807 als unmöglich. Dann kam Lord Byron, den wir schon aus Griechenland als Feldherrn und Verehrer der Hellenen kennen, und bewies das Gegenteil.
Hey,
wir kommen euch langsam entgegen, was hat euch die Fährfahrt gekostet ?
Gruß
die GlobeTrottel
LikeLike
Hallo Ihr beiden, die Fähre hat 65 TL gekostet. Und Ihr dreht schon wieder um? Wo soll es denn hingehen?
Viele Grüße
LikeLike
Leider laufen die genehmigten 90 Tagge bald ab, möchten uns noch ein wenig umsehen und Bekannte treffen, die Zeit rennt uns davon. 😣
Grüße
die Globetrottel
LikeGefällt 1 Person
Haben gerade festgestellt, das wir auch „nur“ 90 Tage bleiben können. Irgendwie kann man das vor Ort verlängern lassen. Werde mal das deutsche Konsulat in Izmir anrufen. Info stammt von der Seite des AA. Viele Grüße
LikeGefällt 1 Person
Wieder superschöne Bilder … viel Spaß noch auf Eurer Reise.
LG Francis
LikeLike
Wir haben Kontakt zu zwei anderen Campern, die Verlängerung des Visums scheint nicht so einfach zu Erhalten sein.
Beantragen muß man bei der Ausländerbehörde bei der Polizei.
Gruß
GlobeTrottel
LikeGefällt 1 Person
Jetzt müsste „man“ nur wissen, wo es die gibt
LikeLike
Die soll es bei der Ausländerbehörde bei den Polizeidirektionen geben,
sobald jemand von den beiden verlängert hat werde ich berichten.
Globetrottel
LikeGefällt 1 Person