Na, ganz so schlimm wie der Wetterbericht die nächsten Tage vorausgesagt hat, wird es dann doch nicht. Schön, dass sich Petrus nicht an die Rechenmodelle der Meteorologen hält, wahrscheinlich kennt er sie gar nicht. Wenn die Sonne ein stilles Fleckchen ohne Wind findet, hat sie schon mächtig kraft, doch der stramme Nordwestwind bringt immer wieder Kälte und Regen mit.
So überrascht uns am Morgen ein Blauer Himmel, allerdings bei gerade einmal 5 Grad C. Wir schrauben uns einen Pass hinauf, vor uns liegen die hohen Berge, wieder mit frischen Schnee überzogen, aus der Ebene schallt der Gesang des Popen zum hohen Feiertag der Griechen, heute ist zur Freude der Kinder Heilig Drei König, aus den Lautsprechern zu uns herauf.
Mit der Wanderung auf den KOFINAS wird es heute leider nichts, die Straße und der Gipfel sind voller Schnee. Wir kehren lieber um, fahren hinunter in die weite MESSARÁ-EBENE, dann noch einmal hinauf auf einen Pass, von dem wir den weinenden Löwen von LÉNTAS sehen (der eher Ähnlichkeit mit einen Elefanten hat). Als sich Afrika von Kreta trennte, verpasst der Löwe den Absprung, fing alsdann bitterlich das Weinen an und versteinerte über seinen Kummer. In 10 Millionen Jahren wird er mit KRETA wieder in AFRIKA ankommen, da sich die Ägäis mit 3 cm pro Jahr nach Süden schiebt. Wir fahren bis zu einem neuen Hafen (der EU sei Dank), in dem sich eine ganze Menge Kreter versammeln. Peter wandert durch die kleine und enge TRACHOULAS-SCHLUCHT zur gleichnamigen Bucht. Geier kreisen im starken Nordwind. Im Windschatten am langen Sandstrand ist er herrlich warm, sodass ich natürlich ins Wasser springen muss.
Für die Nacht fahren zurück und hinauf zu einem Aussichtsbalkon. Es regnet bei starkem Wind heftig. Als Peter das obligatorische Standortfoto macht, bemerkt er einen Plattfuß am Dicken ( den ersten, seid wir ihn haben). Kaum eine Stunde später ist der Reifen gewechselt, eine mickrige Schraube war der Übeltäter. Zur Belohnung führt das Wetter uns ein Wolken- und Lichttheater vor. Wer will da schon einen langweiligen blauen spanischen Himmel. In der Nacht leuchten wieder Tausende von Sternen und der Wind nimmt zu.
Am Morgen ist es zwar kalt, doch schon wieder strahlt der Himmel in einem leuchtenden Blau. Jetzt müssen wir uns erste einmal um den Reifen kümmern. In KAPPARIANÁ finden wir schnell eine Reifenwerkstatt, erklären unser Problem und schon kümmert sich ein netter Monteur um uns. Schnell ist der Reifen repariert und ausgewuchtet, die Räder wieder ausgetauscht und die Reserve unter dem Dicken sicher verstaut. Das ging flott und kostet nur 7,- €. Wir sind so froh ob der schnellen Erledigung, sodass wir stolze 8,- € Trinkgeld geben.
Wir kommen nach MÁTALA, in den 60er Jahren die Hochburg der Hippies. Aus aller Welt kamen sie, darunter viele US-Amerikaner, die nicht nach Vietnam wollten. Auch Cat Stevens und Bob Dylan waren hier. Die Höhlen sind mittlerweile gesperrt, aber immer noch strahlt das Dorf den Flair der Blumenkinder aus. Einige sind bis heute geblieben, zumindest der Kleidung und dem Aussehen nach.
Peter spaziert am Vormittag zur ROTEN BUCHT, am Nachmittag dreht er eine Runde über den Aussichtsberg von MÁTALA. Das sonnige Wetter hält bis in den Nachmittag hinein an, bis dann der Nordwestwind wieder dunkle Wolken mit ein paar Regentropfen und Hagelkörnern herbei schafft.
Ganz wunderbare Impressionen! Hier ist stellenweise tiefster Winter … Genießt eure Reise also!!! 🙂
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Die Vogelbilder sind sehr beeindruckend, da hätte ich nicht nur als Hase Respekt wenn mich einer überfliegt!
Aber wo sind die Blumen der Blumenkinder? Der Frühling muss sich wohl noch etwas gedulden…
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Am 6.Januar wird in Griechenland das Fest Jesu Taufe gefeiert. Dazu wird in jedes Gewässer vom Popen ein Kreuz ins Wasser geworfen, das von jungen Männern heraus geholt wird. Demjenigen, dem es glingt, wird Glück beschieden sein.
Das waren wahrscheinlich die Kreter, die Ihr gesehen habt, die das Spektakel verfolgt haben und sich getroffen haben, um sich ein gutes Jahr zu wünschen.
Ich freue mich sehr, Euch „gefunden“ zu haben und Euch zu begleiten. Wir kommen erst in 4 Wochen wieder auf die Insel.
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Danke für die Information. Nachdem es uns hier gut gefällt, sind wir vielleicht auch noch da. Viele Grüße aus dem mittlerweile frühlingshaften Kreta
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