Am Morgen ist der Himmel grau und es regnet den ganzen Vormittag. Seit wir nun unterwegs sind, ist es aber erst der zweite halbe Regentag. Der von der Sonne ausgedörrten Natur tut es bestimmt gut, vielleicht sprießen ja demnächst die ersten grünen Halme.
Wir durchqueren SASSARI, das wohl in den 60er und 70er Jahren durch die Landflucht einen Ring von hässlichen Wohnhäusern erhalten hat; ohne Plan und Geschmack hingestellt um schnell Wohnungen zu schaffen. Ähnlich ist es in PORTO TORRES. Gelder aus dem Förderprogramm für den armen Süden, dem Casa per il Mezzogiorne, bescherte der alten Hafenstadt eine Raffinerie und nun ein ödes und verlassenes Hafengelände. Dennoch liegt ein Kreuzfahrschiff von TUI vor Anker. Die Passagiere laufen, immer wieder etwas hilflos auf eine Karte schauend, durch die eintönigen Gassen auf der Suche nach den Sehenswürdigkeiten.
Wir fahren schnell weiter zur kleinen Bucht PORTO PALMAS und der historischen Bergarbeitersiedlung ARGENTIERA. Bereits Römer, Karthager und Genuesen bauten hier Silber (daher auch der Name), Eisen, Blei, Arsen und Quecksilber ab. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit moderner Technik geschürft, erst 1963 waren die Minen ausgebeutet. Heute ist es kaum vorstellbar, dass hier einmal 2000 Menschen wohnten und arbeiteten.
Entlang einer staubigen Piste gibt es einige schöne Stellplätze mit Blick auf die prächtigen Farbenspiele von Sonne, Wolken und Wind. Das abziehende Tief schenkt uns einen vollendeten Regenbogen, dem ein strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen folgen. Auch beim Baden sträuben sich die Nackenhaare noch nicht.
Sardinien ist in diesem unvergleichlichen Spiel von Wolken und Farben nicht mehr wieder zu erkennen. Wunderschön. Danke für die eindrucksvollen Bilder und Erzählungen. Viele Grüße von Karin und Klaus
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