Durch das enge und tiefe Tal des TORRENTE CELLINA führt eine gut ausgebaute Straße tief hinein in die FRIULISCHEN DOLOMITEN. Wir schlagen unser Quartier in CIMOLAIS am breiten Schotterbett des TORRENTE CIMOLIANA auf. Die weite Hochfläche ist wie ein Amphitheater von mächtigen und steilen Bergen umgeben. Peter macht den Roller fertig und fährt 13 km durch das VAL CIMOLIANA bis zur PIAN DI MELLUZZO. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis, nach jeder Kurve bewundere ich die imposante Bergwelt.
Nach einer Stunde recht gemütlichen Aufstiegs durch schattigen Wald erblicke ich von zwei Belvederi aus mein heutiges Ziel: den CAMPANILE DI VAL MONTANAIA. „Schönster Campanile der Welt“, „Einer der ungewöhnlichsten Berggestalten nicht nur Europas, sondern wahrscheinlich der Welt“, „Der unlogischste Berg der Welt“ und „Versteinerter Schrei eines Verdammten“ sind Beschreibungen dieses in der Tat recht außergewöhnlichen Berges.
Natürlich muss ich mir dieses Naturwunder aus der Nähe ansehen. Aber auch hier kostet der Ausstieg viel Schweiß. Die friualinschen Wegebauer nehmen meist den direkten Ausstieg. Gut 6oo der 900 Höhenmeter führen in der prallen Sonne durch ein grobschottriges Bachbett steil nach oben. Gut, dass ab und zu eine thermische Ablösung den Hang hinauf ein wenig Kühlung bringt. Nach einer Biegung, steht er dann von mir, der CAMPANILE DI VAL MONTANAIA.
Müde vom Ausstieg und überwältigt von der Bergkulisse liege ich lange beim BIVACCO PERUGINI in der Wiese und staune über die Schönheit dieser Welt.