Nach den wunderschönen sonnigen Tagen zeigt sich der Himmel heute im einheitlichem Grau. Schwebte der BERG ÀTHOS gestern noch über den Wolken, so versteckt er sich heute hinter einer dicken Nebelwand. Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren der Ostküste SITHONÍAS entlang nach Norden. Die Bebauung nimmt wieder zu. SÁRTI, vor dreißig Jahren eines der schönsten Flecken Griechenlands, ist es mittlerweile ganz vom Tourismus vereinnahmt. Jetzt in der Nebensaison sind die Tavernen geschlossen und die meist provisorischen „Campingplätze“ sind recht verwahrlost und versperren zudem noch den Zugang zu einigen schönen Stränden. Die Villensiedlung VOURVOUOÚ gleicht einer Geisterstadt. So hält uns nicht viel und wir brausen an die „Wurzel“ der Halbinsel ÁTHOS. In IERISSÓS stürmen wir nach langer Zeit wieder einen Lidl und füllen unseren Einkaufswagen mit allerlei heimischen Leckereien. Auch hier hat die Weihnachtszeit schon begonnen und es gibt neben den Nürnberger Rostbratwürsten auch Nürnberger Lebkuchen (diese allerdings in Tschechien hergestellt). Die kleine Ortschaft ist bekannt für ihren traditionellen Schiffbau. Provisorisch anmutende „Werften“ in Wellblechbaracken oder sogar im Freien sind direkt am Sandstrand. Mit einfachsten Mitteln bauen die Handwerker neue Holzschiffe nach alten Plänen oder restaurieren diese auch.
Dann sind wir doch etwas neugierig und wollen uns zumindest an die Grenze der autonomen Mönchsrepublik ÁTHOS wagen. Dazu fahren wir ein paar Kilometer durch eine hügelige Landschaft nach OURANOÚPOLI, der „Himmelstadt“. Diese hat sich ganz auf die Pilger eingestellt, Taverne reiht sich an Taverne, Souvenirläden bieten die Inneneinrichtung der Kirchen und Wanderstöcke an. Die einzige Sehenswürdigkeit ist ein mächtiger byzantinischer Turm aus dem 14. Jh. Wir holpern noch ein paar Kilometer auf einer Piste weiter zur Grenze. Die Heilige Gemeinde verbietet auf Schildern „strengstens“ den unerlaubten Zutritt und wird Verstöße „strengstens“ ahnden. Wir fühlen uns an eine andere Grenze erinnert. Peter wagt dennoch für ein Foto einen verbotenen Schritt hinter den beschädigten Zaun. Ein paar Meter davor steht das einzige zugängliche Kloster der Republik: das MONASTÉRE ZYGOS. Es ist jedoch nur eine weitläufige Ruine, deren Reste seit einiger Zeit ausgegraben werden.
Dann wandeln wir auf den Spuren des antiken griechischen Philosophen und Naturforschers Aristoteles. In den Bergen bei STRATONIKI ist zu dessen Ehren ein kleiner Park angelegt. Ein paar Installationen sollen wohl seine Erfindungen und Erkenntnisse den Besuchern nahebringen: drehende Scheiben, die gar nicht so rund laufen, aufgereihte Kugeln, deren Klackern früher durch die Büros schallte, eine Sonnenuhr mit Stunde und Datum, zwei Parabolspiegel als antikes Telefon für die Verständigung über ein paar Meter.
Schon vor Mittag erreichen wir OLIMBIÁDA und spazieren schwitzend durch die Reste des antiken STÁGIRA. Hier soll Aristoteles geboren sein. Die wenigen Ruinen und Mauerreste verstecken sich auf der Halbinsel zwischen Oliven, doch die Vorstellung, dass hier der kleine Aristoteles durch die Gassen flitzte, ist schon beeindruckend. Und die kleinen Buchten mit dem glasklaren Wasser laden natürlich zum erfrischenden Bad ein.
Strengstens verboten, zur Strafe muß Peter dem Kloster beitreten 😂
Kauft nicht so viel im Lidl ein, die griechischen Grschäfte haben so viele leckere Sachen 😋
grüße aus der wieder sehr sonnigen Türkei
Dagmar& Jürgen
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Geschäfte schreibt man so, ich weiß das, aber mein Finger ist sooo dick ! 😆
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Ja, das stimmt schon. Aber ab und zu will die Zunge einen heimischen Geschmack.
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