Wir verlassen das Meer, um einen kleinen Abstecher ins Landesinnere zu machen. Unser Ziel ist der Monte Vulture, einen grüne Oase inmitten der unendlichen, nun abgeernteten, Kornfelder. An dessen Fuß liegt Melfi, einst Sommerresidenz des Stauferkaisers Friedrich II. Überragt wird die Altstadt von der Normannisch-staufischen Burg, die seit nun 900 Jahren fast unverändert ist. Über das Häusermeer erhebt sich der 49 m hohe Kirchturm des Doms, den im 12. Jahrhundert die Normannen erbauten. Jetzt, am frühen Nachmittag, sind die engen Gassen menschenleer, nicht ein Caffé hat für ein kühles Glas Wein geöffnet.
Der Monte Vulture ist ein Gebirgsmassiv eines erloschenen Vulkans. Von den hohen Kraterwänden umschlossen liegen die Laghi di Monticchio, zwei Maare, wie in der Eifel. Über dem kleineren See, dem Lago Piccoolo, schwebt das Kloster San Michele, dessen Kirche vor eine Grotte gesetzt wurde. Eigenartig sind die Bäume mit den Luftwurzeln, die wie kleine Zwerge aussehen.
In Venosa parken wir bei der Abbazia della Santissima Trinitá, in der einige normannische Grafen ihre letzte Ruhe fanden. Daran schließt sich die Chiesa incompiuta (die Unvollendete) an. Die romanische Kirche sollte im 12. Jahrhundert mit riesigen Ausmaßen vergrößert werden. Trotz des nahen römischen Amphitheaters und er Therme, die als Steinbruch dienten, sind nur die Außenmauern und ein paar Säulen entstanden.
Schon von Weitem sehen wir es, das Castel del Monte, das Meisterstück Friedrichs II. Die hellgelb leuchtende Burg überragt auf einem Hügel die weite Landschaft. Acht achteckige Türme umschließen einen achteckigen Innenhof. Über die Funktion des harmonischen Bauwerks spekulieren die Historiker: Jagdschloss, Tresor für den Staatsschatz, Symbol der Macht? Von jedem wahrscheinlich ein bisschen was. Als Festung taugte sie jedoch nicht, fehlen hierfür doch die erforderlichen Einrichtungen und Bauten. Eine lange Menschenschlange steht für den Besuch an, so verzichten wir lieber auf einen Besuch der Räume. Das Imposante des Gebäudes sieht man eh nur von außen.
Ihr macht da eine ganz tolle Reise. Wunderschöne Fotos! Wie doch völlig anders wie hier in Deutschland.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht…
Ganz liebe Grüße nach Italien, gesehen und erlebt mit eurem ganz speziellen Blick!!
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Herzlichen Dank und schön, dass Euch unsere Berichte gefallen. Wie es weitergeht? Da sind wir auch gespannt.
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