Die Wettervorhersage verspricht wenig Gutes: Die nächsten Tage soll es fast durchweg regnen. Also fahren wir weiter in den Süden, wir schaffen es bis um Lac Noir. Nun ist es sogar trocken und ab und zu blickt die Sonne durch die graue Wolkenschicht. Die kurze Spazierrunde um den eiszeitlichen See, an dem bis 2014 ein Kraftwerk stand, ist überraschend romantisch, und die malerischen Fliegenpilze schießen überall aus dem Boden.

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Tags darauf überrascht uns ein sichtlich gut gelaunter Petrus mit einem warmen und sonnigen Tag. Wir folgen der Route des Crêtes ein Stück und gelangen zum Lingekopf. Vom 20. Juli bis zum 16. Oktober 1915 tobten hier Kämpfe. Überall sind noch die feindlichen Schützengräben zu sehen, in denen die feindlichen Heere nur ein paar Meter entfernt voneinander sich gegenseitig beschossen. 10 000 französische und 7 000 deutsche junge Männer mussten hier zur Ehre ihrer Nationen ihr Leben lassen. Nun überwuchert die Natur langsam diesen schaurigen Platz der Geschichte.

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Etwas unterhalb des Lingekopfes finden wir auf einer kleinen Hochfläche einen wunderbaren und aussichtsreichen Platz, eingerahmt von vielen Vogelbeerbäumen, deren Früchte rot leuchten. Am Abend kommen wir mit zwei Elsässern ins Gespräch, die sich freuen, dass wir hier in ihrer Heimat gut aufgenommen wurden. Der ältere von beiden, stolze 88 Jahre alt, schwärmt vom Nürnberger Christkindlesmarkt. Nach einer Vollmondnacht scheint uns gerade noch am Morgen für ein paar Augenblicke die Sonne, bevor der Wind viel Regen herbeischafft.

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